Montag, 06 Juni 2016

Den Wert, den wir schützen

Es gibt nicht einen Wert von Natur und Landschaft, jeder und jede (wert)schätzt Landschaft unterschiedlich. Doch gerade dann, wenn es um Investitionen wie den Flughafen geht, lohnt es sich einmal mehr, über den Wert der Natur und Landschaft nachzudenken.

„Man schützt besonders, was man schätzt“, so Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer. „Leider ist es oft so, dass sich viele der Leistung und des Wertes von Natur und Landschaft nicht immer bewusst sind. Abläufe in der Natur sind nicht immer direkt erkenn- oder sichtbar und so bleibt der wahre Wert unserer Landschaft meist unerkannt. Daher ist es notwendig, den Wert unserer natürlichen Lebensgrundlage, unserer Kulturlandschaft aufzuzeigen.“

„Unsere wertvollste Ressource steht nicht unbegrenzt zur Verfügung. Vor allem wir Bäuerinnen und Bauern, die tagtäglich mit und in der Natur arbeiten, müssen vor einem allzu sorglosen Umgang warnen,“ waren sich die Bezirksbäuerinnen von Bozen und Unterland, Antonia Mair und Maria Theresia Jageregger, einig. „Nur weil unser intaktes Landschaftsbild nichts kostet, bedeutet das nicht, dass es wertlos und unbegrenzt ist.“

Martine Zelger, Ortsbäuerin von Leifers - St.Jakob - Pfatten, hat das Treffen organisiert und ruft alle Bäuerinnen auf, beim Flughafen-Referendum gegen den Ausbau zu stimmen: „Als direkt Betroffene verlieren wir neben unsere Lebensqualität auch unsere Lebensgrundlage. Die Natur ist unser aller Trumpf, und diesen dürfen wir nicht verspielen!“

Unterstützt werden die Bäuerinnen auch von der bäuerlichen Landtagsabgeordneten Maria Hochgruber Kuenzer. „Es ist mir ein Anliegen, dass die Wertigkeit der Landschaft, die nicht quantifizierbar ist, erkannt und damit geschätzt wird. Kulturlandschaften mit großem Erholungswert sind unbezahlbar. Wir haben die Natur nur ausgeliehen und sind verpflichtet, sie in intaktem Zustand der nächsten Generationen zu übergeben.“

„Dem Erbe verpflichtet – der Zukunft entgegen“, lautete das Motto der diesjährigen SBO - Vollversammlung. Die Aussagen des Bischofs sind Auftrag an die Bäuerinnen: „Die Schöpfung verdient Ehrfurcht und Respekt. Wenn wir Menschen leben und überleben wollen, müssen wir wieder Grenzen anerkennen und endlich wieder einsehen, dass wir nicht alles tun dürfen was wir tun könnten.“ „Treffender“, so Landesbäuerin Erschbamer, „hätte man es nicht auf den Punkt bringen können.“

Foto: Antonia Mair, Bezirksbäuerin Bozen, Hiltraud Erschbamer, Landesbäuerin, Martine Zelger, Ortsbäuerin Leifers - St.Jakob - Pfatten, Maria Kuenzer, Landtagsabgeordnete und Maria Theresia Jageregger, Bezirksbäuerin Unterland

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