Donnerstag, 11 Mai 2017

Was Mütter wirklich brauchen

Muttertag: Immer wieder ein wertvoller Tag für unsere Familien und unsere Gesellschaft. Einfach zusammen sein und für einen Tag dankbar sein, für das, was unserer Mütter weitergeben.

„Muttertag ist für mich ein sehr schöner Tag mit meiner Familie“, sagt Sieglinde Illmer Dosser, Bäuerin des Jahres 2017. In der heutigen Zeit, wo alles sehr schnelllebig und unsere Gesellschaft von Materialismus geprägt ist, ist es für die Familie Dosser am Boarbichlhof in Obertall bei Schenna wichtig, an diesem Tag einfach beieinander zu sein, so Sieglinde Dosser: „Ich brauche nicht Blumen oder Geschenke, die Anwesenheit meiner Lieben genügt!“ Die Bäuerin des Jahres legt auch großen Wert auf die Rituale im Jahreskreislauf: „Für uns ist dieser Tag einer von denen, die im Jahreslauf als fester Teil der Familientradition gilt. Denn es ist wichtig als Familie verschiedene Rituale und Werte aufrecht zu erhalten und an die nächste Generation weiter zu geben,“ so Sieglinde Dosser.

Damit die nächste Generation noch auf den Höfen bleibt, braucht es Frauen, die dort ihr Leben verwirklichen möchten. Leider wandern junge Frauen aus den ländlichen Gebieten in die Ballungszentren ab. Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer fordert deshalb auf, die Mütter in ihren Bedürfnissen zu unterstützen. Die Bäuerinnen und die Frauen auf dem Land sollen nicht im Familienalltag benachteiligt werden, damit sie dort bleiben. „Sie brauchen Zukunftsperspektiven, Gesundheitsversorgung vor Ort, die Möglichkeit sich aus- und weiterzubilden, sie brauchen Kinderbetreuungseinrichtung und Schulen,“ betont die Landesbäuerin. Und hier spielt die Frage „Was Mütter wirklich brauchen“ eine zentrale Rolle.

Die Landesbäuerin verweist auf einen Bericht über Frauen und ihre Rolle in ländlichen Gebieten hin, der vor kurzem vom Europäischen Parlament verabschiedet wurde. Ziel sei es, Voraussetzungen zu schaffen, damit die Familien am Land bleiben und die Frauen ihre Innovationskraft ausschöpfen können. Der Landesbäuerinnenrat begrüßt die Initiative.

„Frauen und besonders auch Bäuerinnen tragen wesentlich dazu bei, unsere Dörfer lebenswert zu erhalten und damit die Abwanderung in die Städte zu verhindern. Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, damit die Frauen sich engagieren können, wirtschaftliche und soziale Perspektiven haben und somit die ländlichen Räume beleben können,“ sagt EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann und weist darauf hin, dass die europäischen Programme wie der ländliche Entwicklungsplan, LEADER und der ESF hier einen wichtigen Beitrag leisten können.

Bildtext: Familie Dosser vom Boarbichlhof in Obertall/Schenna

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