Angehende Profis im Bereich der Hotellerie, Gastronomie und des Tourismus wissen in Zukunft noch besser Bescheid über die Eigenschaften regionaler Produkte. Eine neue Kooperation zwischen der Südtiroler Bäuerinnenorgansiation (SBO) und den Hotellerie– und Gastronomieschulen ermöglicht diesen Wissenstransfer, unter anderem auch mit der FOS „Marie Curie“ - Meran.
Stefanie Ausserer, Fachlehrerin für Biologie und Labor an der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie Marie Curie in Meran, war von Anfang an begeistert, mit ihrer Schule am Projekt teilzunehmen: „Es ist nicht selbstverständlich, dass Studierende wissen, welche Produkte bei uns angebaut werden und welches Produkt wann Saison hat. Bäuerinnen zeigen das nicht nur aus erster Hand, sondern können zudem noch traditionelle Verarbeitungsweisen und Geschichten rund um das Produkt vermitteln.“
So werden in Zukunft an den verschiedenen Schulen, welche die zukünftigen Köche, Servicekräfte oder Tourismusmanager ausbilden, auch Bäuerinnen hie und da zu einem Expertenunterricht eingeladen. Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer freut sich, dass das Angebot von den Schulen positiv bewertet wurde: „Wenn die Servicefachkraft weiß, wie und wo das Rübenkraut zum Rübenkraut wurde oder die Küchenprofis auch mit sogenannten „alten Sorten“ was anfangen können, dann zeichnet das nicht nur das Personal aus, sondern macht den Betrieb noch wertvoller. Unsere Bäuerinnen geben gerne Wissen an junge Menschen weiter, damit sie es später im Berufsleben einsetzen können. Wer mehr weiß, sieht mehr. Und der hat in der Regel auch mehr zu erzählen.“
An den Schulen werden bestimmte Produktgruppen mit einer Bäuerin besprochen und verarbeitet. So waren die Bäuerinnen Rosmarie Mangger Walder vom Frohningerhof in St. Leonhard i. Passeier mit dem Schwerpunkt Kräuter und Sabine Weifner Alber vom Rainerhof in Hafling mit dem Schwerpunkt Milch an der Schule. „Mit Jugendlichen zu arbeiten, sich ihren Fragen zu stellen und ihnen zusätzliches Fachwissen beizubringen, ist für beide Seiten bereichernd. Auch ich kann viel von den jungen Menschen lernen,“ so Sabine Weifner nach ihrem Kurs.
Gottfriede Sulzenbacher, Fachlehrerin für Anatomie, ist von der gelebten und praktizierten Authentizität der Bäuerinnen überzeugt: „Der Unterricht mit den Bäuerinnen sollte die Schüler für frische und regionale Produkte begeistern. Die gewonnenen Erfahrungen sollen zusätzlich auch die eigenen Essgewohnheiten ein Stück nachhaltig positiv beeinflussen.“
Bild 1: Bäuerin Sabine Weifner Alber bei der Milchverkostung mit den Schülern der FOS „Marie Curie“.
Bild 2: Bäuerin Rosmarie Mangger Walder bereitet mit den Jugendlichen einen schmackhaften Kräuteraufstrich zu.