Von der Seiser Alm über die Roßzahnscharte zum Tierser Alpl und Schlernhaus im Juli 2021
Zehn wanderbegeisterte Bäuerinnen trafen sich an der Talstation der Seiser Alm Bahn und wurden von Marianna Mair, der SBO-Wanderbegleitung freundlich begrüßt. Bei herrlichem Sonnenschein wanderte die Gruppe mit einem tierischen Begleiter über wunderschöne Blumenwiesen auf der Seiser Alm bis zum Einstieg in die „Rosszahnscharte“, die alle mit Bravour gemeistert haben. Ein atemberaubender Blick in die Dolomitenwelt bis hin zur Marmolada eröffnete sich. Nach unzähligen Gipfelfotos kehrten sie im nahegelegene „Tierser Alpl“ ein und ließen sich leckere Knödel und andere Spezialitäten des Hauses schmecken.
Nach mehreren Gruppenfotos führte der Weg leicht ansteigend zur „Roaterdspitz“, wo die Bäuerinnen eine kleine Rast einlegten. Wiederum wurden unzählige Fotos der „Bleichen Berge“ gemacht, diese mächtig aufragenden Felsen ließen alle einfach nur staunen. Nach der kurzen Trinkpause und dem Blick auf Bozen, peilten die Wanderer nun unser Übernachtungsziel an. Im „Schlernhaus“ angekommen genossen sie in der schönen, alten Gaststube das Abendessen. Bevor die Bäuerinnen unsere Nachtlager bezogen, klang der Abend bei Remmy und blind Mau Mau aus.
Pünktlich um 5 Uhr früh am Morgen weckte Marianna die Gruppe zum geplanten Sonnenaufgang am “Monte Pez“, dem höchsten Punkt des Schlerns auf 2563 m. Nach 20-minütigen Aufstieg von der Unterkunft zur Spitze, blitzte bei wolkenlosem Himmel die Sonne durch unzählige Bergspitzen hervor. Es bot sich ein Bild für Götter, das einen ehrfürchtig werden ließ. Lange genossen die Gipfelstürmerinnen den Blick auf die Seiser Alm, die größte Alm Europas mit 36.000 km2. Auch diesen Ausblick hielten sie in unzähligen Schnappschüssen fest. Alle waren sich einig, dass die Bäuerinnen sich dieses Traumwetter verdient hätten.
Im Anschluss zeigte Marianna den Teilnehmerinnen einen „Hexenplatz“ und führte über die blühenden Schlernweiden zurück zum Schlernhaus, wo ein reichhaltiges Bergsteigerfrühstück auf die Bäuerinnen wartete. Die gemeinsamen Gespräche gingen vom Obst- und Weinbau über die Milchwirtschaft, ihre Vor- und Nachteile und so manche tauschten sogar die Adressen untereinander aus. Alle genossen das gesellige Beisammensein. Marianna, auf deren Hof vier Generationen leben, hat nicht nur die Wanderung bestens begleitet, sondern auch sehr nette und interessante Erzählungen beigetragen. Außerdem erhielt die Gruppe viele Informationen über den Schlern, dessen Wege und Geschichten.
Nach dem unterhaltsamen Frühstück packten die Bäuerinnen ihre Schlafsäcke in den Rucksack und brachen zum Rückweg auf. Der Weg führte die Gruppe über die Hirtenhütte „Moarbodenalm“ weiter zur „Sesselalm“ und über den Prügelweg zur Weißlahn. Unvorstellbar, dass über diesem Weg jedes Jahr 300-400 Stück Vieh auf den Schlern auf und ab getrieben werden. Der Weg zur „Tuffalm“ wurde durch ein gemeinsames und durchaus erholsames Kneippen unterbrochen. Außer einem verstauchten Knöchel und einem müden Hund, kamen alle glücklich und zufrieden auf der „Tuffalm“ an. Dort aßen die Bäuerinnen noch gemeinsam zu Mittag, als sich dann einige etwas früher verabschiedeten, um noch eine Runde im Völser Weiher zu schwimmen.
Für die Bäuerinnen steht fest: "Wir sehen uns wieder, wenn Marianna zum nächsten „Kennst du deine Heimat“ einlädt."
Bericht von Lydia Sparber Messner