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Donnerstag, 05 August 2021

Bäuerinnen diskutieren soziale Anliegen

Sommergespräch mit Landesrätin Waltraud Deeg: Vereinbarkeit Familie und Beruf ist auch für die bäuerlichen Familien eine große Herausforderung. Es gilt Wege zu finden, damit die Bäuerinnen durch die Mehrfachbelastung - Arbeit am Hof, Beruf, Nebenerwerb, Pflege, Familie - nicht den Mut und die Freude am Bäuerinnen-Sein verlieren.

Aus diesem Grund lud die Südtiroler Bäuerinnenorganisation beim heurigen Sommergespräch Landesrätin Waltraud Deeg ein. Landesbäuerin Antonia Egger: „Wir Funktionärinnen sind Multiplikatorinnen und möchten als solche auch verstehen, was läuft, unsere Sicht der Dinge weitergeben und so bessere Rahmenbedingungen für die Bäuerinnen schaffen.“

Das Ressort von Landesrätin Waltraud Deeg umfasst viele Bereiche, die die Frauen im ländlichen Raum und die Familien betreffen: Pflegegeld, soziales Wohnen, Frauenhäuser, Kitas, Mietbeiträge, Familiengeld, Seniorenwohnheim, Menschen mit Beeinträchtigung usw. Ein neuer Bereich ist die Soziale Landwirtschaft: „Soziale Landwirtschaft ist natürlich ein interessanter Bereich, hat ganz viel Potential für mich. Vor allem wenn ich an die Vereinbarkeit von Beruf und Pflegearbeit denke.“ Wichtig sei die Zusammenarbeit mit Landesrat Arnold Schuler und Phillip Achammer, um hier weitere Projekte und soziale Dienstleistungen auszuarbeiten und voranzubringen. Darüber waren sich Landesbäuerin Egger und Landesrätin Deeg einig.

Ein großes Thema beim Sommergespräch war die Vereinheitlichung der Öffnungszeiten der Kindergärten, Kitas, Grund- und Mittelschulen. „Wichtig wäre, in Zukunft eine übergemeindliche Zusammenarbeit und die Einrichtungen vor Ort in den Gemeinden zu vernetzen. Es gibt Beispiele, wo es gut funktioniert!“, so Deeg. In einigen Gemeinden werden nach dem Kindergarten die Kinder von Tagesmüttern betreut, um die berufstätigen Eltern zu unterstützten: „Da müssen wir flexibler werden und bestehende öffentliche Strukturen besser vernetzen und nutzen.“

Besprochen wurde auch die Pflegeeinstufung, die sich oft in die Länge zieht. Die Bäuerinnen fordern eine unbürokratische Abwicklung und eine realistische Einschätzung einer Pflegesituation: „Wie kann in 15 Minuten die Pflegesituation ausreichend eingeschätzt werden?“, war eine der Fragen aus dem Landesbäuerinnenrat an Landesrätin Deeg. Sie wisse um diese Situation Bescheid und sei offen für Verbesserungen: „In Zukunft wird die Pflege zu Hause sowieso notwendiger werden, da die Alterspyramide auf den Kopf gestellt wird.“ In der Diskussion wurde deutlich, dass es eine Vorstufe der Pflege und eine breitere mobile Hauspflege braucht.

Wichtig sei auch die Prävention, um den Pflegebedarf in Zukunft zu senken. Darüber waren sich alle Bäuerinnen einig: „Auch für uns Bäuerinnen ist die Altersvorsorge ein großes Thema, besonders für die Zukunft. Da liegt es an uns, zu informieren, die Möglichkeiten, die es bereits gibt, zu nutzen und die jungen Bäuerinnen dazu zu bringen, für sich selbst gut vorzusorgen!“, fasste abschließend Landesbäuerin Antonia Egger zusammen.

Bildtext: Der Landesbäuerinnenrat im Gespräch mit Landesrätin Waltraud Deeg auf dem Larmhof in Villanders.

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