EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann empfing vor kurzem die Bäuerinnen im europäischen Parlament in Brüssel: ein wertvoller Austausch und Einblick in die EU-Politik.
Die Themen beim Treffen mit EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann (Berichterstatter im Landwirtschaftsausschuss des Parlaments der Europäischen Volkspartei) waren klar: Wie kann die kleinstrukturierte Landwirtschaft besser unterstützt werden, wie gelingt ein vereinfachter Zugang zu finanziellen Mitteln bei Projekten auf lokaler Ebene. Auch andere Themen wie Wolf und Bär sowie Pflanzenschutz wurden angesprochen. Dorfmann nutzte die Gelegenheit, den Bäuerinnen die politischen Abläufe auf EU-Ebene vorzustellen. Zudem berichtet er über seine Zuständigkeiten. Sein Steckenpferd sei die Landwirtschaft. Das Thema Ernährung spiele mittlerweile eine wichtige Rolle. Es gehe auch um die Erhaltung des ländlichen Raums, damit junge Menschen auf dem Land leben können. Die Landwirtschaft flächendeckend zu erhalten sei dabei wichtiges Ziel. Dorfmann sprach von Gleichgewicht schaffen. Dabei sei es notwendig die Zugänge zu finanziellen Mitteln zu vereinfachen und verstärkt innovative Ideen finanziell zu unterstützen. „Wir müssen couragierter werden und jene unterstützen, die wirklich aktiv Landwirtschaft machen!“ Dorfmann sprach auch die Debatte zur Nachhaltigkeit an. „Agrarfläche ist kultiviertes Land und nicht Naturfläche. Wir sollten die Flächen nutzen, um Lebensmittel zu produzieren.“ Wie wichtig das sei, hätten die beiden Kriege - Ukraine und Nahost - gezeigt.
Im Gespräch mit der bayerischen EU-Abgeordneten Monika Hohlmeier aus der Fraktion der Europäischen Volkspartei diskutierten die Bäuerinnen aus Südtirol zudem über die aktuellen Themen, die in der EU behandelt werden. „Es sei wichtig vernünftige Anträge in Abstimmung mit der Landwirtschaft voranzubringen,“ so Hohlmeier. Sie erzählte von ihren Erfahrungen als langjährige EU-Abgeordnete. Die Überbürokratisierung verlangsame das System. „Man müsste mit mehr Vernunft an die politischen Themen ran gehen, alles differenziert sehen, das wäre wichtig!“ Es bräuchte einen anderen Ansatz. Die ideologischen Einstellungen erschweren die politische Diskussion. „Wir brauchen nicht eine Misstrauenskultur, sondern eine Vertrauenskultur!“ so Hohlmeier. Und da sei jeder einzelne gefragt. „Nicht immer sagen, was falsch läuft, sondern fragen, wie können wir etwas gemeinsam schaffen, das wäre die richtige Richtung, um EU-Politik effizierter zu gestalten.“
Für die Bäuerinnen aus Südtirol war der Austausch im EU-Parlament sehr informativ. „Wir müssen Bescheid wissen, wie EU-Politik läuft, nur so können wir konstruktiv mitreden. Und das ist auch unsere Aufgabe,“ sagt Landesbäuerin Antonia Egger, die sich bei den EU-Abgeordneten Hohlmeier und vor allem bei Dorfmann bedankte: „EU-Politik geht uns alle an und wir brauchen Vertreter wie Herbert Dorfmann, die im Stande sind, die Anliegen der kleinstrukturierten Landwirtschaft auf EU-Ebene mit einer Wichtigkeit vorzubringen, die sie braucht, um zukunftsfähig zu bleiben.“
Bild: Landesbäuerin Antonia Egger mit einer Delegation aus Südtirol zu Besuch im EU-Parlament