Dienstag, 30 Juli 2024

Die Frau am Hof

Im Interview erklärt Landesbäuerin Antonia Egger, worum es bei der Internationalen Tagung „Frauen in der Landwirtschaft“ geht und warum es für Bäuerinnen wichtig ist, bei der Veranstaltung im April 2025 dabei zu sein.

Wer sind denn die Frauen in der Landwirtschaft?

Landesbäuerin Antonia Egger: Viele Frauen auf den Höfen gehen einer Arbeit außerhalb nach und fühlen sich nicht richtig als Bäuerin, andere wiederum sind voll im Betrieb involviert: Durch ihre Arbeit am Hof, ihr Mitentscheiden und Mitwirtschaften. In unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft gibt es die verschiedensten Betriebe und alle Frauen, die dort leben und in irgendeiner Form beitragen, den Hof voranzubringen, zählen zu den Frauen in der Landwirtschaft.

Was ist das Hauptziel der Tagung?

Ein Ziel ist es, den Frauen aufzuzeigen, welche Wichtigkeit sie auf den Höfen haben. Aber für mich ist es wichtig, Wissenschaft und die Realität auf den Höfen zusammenzubringen. Beide sollen voneinander profitieren. Wir haben in Südtirol Einrichtungen, die nicht nur für sich selbst forschen sollen, sondern sie sollen uns etwas bringen.

Welche Erkenntnisse erwarten Sie sich?

Der Arbeit der Frauen auf den Höfen und im ländlichen Raum soll mehr Wertschätzung entgegengebracht werden. Auch die Bäuerinnen sollten sich mehr wertschätzen. Aber auch, dass durch die Politik die Bedürfnisse der Frauen mehr Unterstützung erfährt, möchten wir durch die Tagung einfordern.

Drei Gründe, warum die Bäuerinnen diese Tagung nicht verpassen dürfen?

Um den Blick von außen auf unsere Betriebe und auf unser Tun zu richten. Wichtig ist auch zu fragen: Wie wird unsere Landwirtschaft von außen gesehen und was kann uns durch diesen Blick weiterbringen? Und ein dritter Grund ist der Austausch mit Frauen aus den Nachbarländern, um Motivationund vielleicht auch Veränderung mit auf den Hof zu nehmen.

Warum braucht es ein starkes Netzwerk?

Wir leben in Südtirol und glauben, wir sind der Nabel der Welt. Wir sind aber eingebettet in Europa. Vieles wird von Brüssel gelenkt. Da ist es wichtig, unsere Anliegen im Netzwerk geltend zu machen. Aber auch der Erfahrungsaustausch ist von großem Wert. Und jedes persönliche Kennenlernen ist eine menschliche Bereicherung.

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