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Montag, 18 November 2024

Brigitte Hofer: neue Gleichstellungsrätin

Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer war kürzlich zu Gast im Landesbäuerinnenrat. Sie ist seit Mai 2024 im Amt und berichtete über ihre Tätigkeit und erklärte ihren Zuständigkeitsbereich. Die Gleichstellungsrätin ist eine Ombudsstelle und sitzt im gleichen Gebäude wie auch die Volksanwältin und die Kinder- und Jugendanwältin. Sie informiert und berät Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die aufgrund ihres Geschlechtes eine Diskriminierung am Arbeitsplatz erfahren. Und sie ist erste Anlaufstelle bei Mobbing und Diskriminierung am Arbeitsplatz und sitzt im Monitoringausschuss für Menschen mit Beeinträchtigung.

Im vergangen Jahr wurden von der Gleichstellungsrätin 710 Fälle behandelt. Die vorwiegenden Themen sind Mobbing am Arbeitsplatz und Benachteiligung am Arbeitsplatz aufgrund des Geschlechts. Es sind vor allem Frauen, die sich an die Gleichstellungsrätin wenden, aber auch Männer nehmen diesen Dienst in Anspruch, wenn sie Ungleichbehandlung erfahren.

Als konkretes Beispiel nannte sie Diskriminierung von Arbeitnehmerinnen, die aufgrund der familiären Arbeit in Teilzeit arbeiten müssen. Das ist einer der beiden Gründe für den Gender Pay Gap, Entgeldungleichheit. Es werden weniger Stellen für Teilzeitkräfte ausgeschrieben, die Aufstiegsmöglichkeiten als Teilzeitkraft sind meist begrenzt und nicht zuletzt sind die Rentenbeiträge viel geringer, sodass für Frauen oft eine Altersarmut droht. Ein weiterer Grund für den Gender Pay Gap ist mangelnde Lohntransparenz. Hofer erklärt, dass Frauen viel zurückhaltender und zaghafter bei den Lohnverhandlungen sind und dadurch auch oft niedriger eingestuft werden als männliche Kollegen.

Ein sehr heikles Thema sind sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz. Leider kommen auch solche Fälle immer wieder vor. Meist handelt es sich um jüngere Frauen, die am Beginn ihres Berufslebens stehen. Hofer möchte diesen Frauen Mut machen, Nein zu sagen und sich Hilfe zu holen. Diskriminierung ist verfassungsrechtlich verboten und Südtirol ist die einzige Region in Italien, die auch ein Gesetz zu Mobbing verabschiedet hat. Die Ursachen für Mobbing am Arbeitsplatz sind vielfältig, mangelnde Kommunikation, Konkurrenzkampf, falsche Führung, Antipathie oder falsche Strukturen. Die Auswirkungen auf einen einzelnen Person können dabei gravierend sein. Auch hier versucht die Gleichstellungsrätin durch Beratung und Mediation zu unterstützen.

Gerne steht Brigitte Hofer für Weiterbildungen und Vortragsreihen zur Verfügung.

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