Erhalt der Sortenvielfalt, Recht auf Verbreitung alter traditioneller Sorten, Forderung nach einem besseren Saatgutgesetz – das waren einige Themen beim Saatgutfest am 1. Februar in Uttenheim.
„Eines vorweg: die Biodiversität, altes Saatgut und die Möglichkeit zum Tausch und Verkauf für Bäuerinnen und Bauern, Hobbygärtner und kleinere Betriebe muss erhalten bleiben“, so Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer. Sie war erfreut über das gut besuchte Saatgutfest in Uttenheim. Die Veranstaltung organisierte der Verein Sortengarten Südtirol in Zusammenarbeit mit der SBO-Ortsgruppe Gais/Uttenheim. Den Bäuerinnen und besonders auch der Ortsbäuerin Margareth Regensberger ist dieses Thema ein besonderes Anliegen, denn die Vermehrung und Weitergabe von Saatgut war für die Bäuerinnen und Bauern früher lebensnotwendig und heute noch sehr wertvoll. Der Samen hatte früher auf den Höfen einen großen Wert, wurde von einer Generation auf die anderer weitergegeben und manche junge Frau, hat sie als Mitgift von zu Hause mitbekommen. „Es darf jetzt nicht sein, dass eine Handvoll Saatgutkonzerne dieses Kulturerbe in Frage stellen, es verdrängen und entscheiden, was in der Welt wachsen darf und was nicht.“
Unterschriftenaktion für ein besseres Saatgutgesetz
Zu diesem Anlass startete der Sortengarten Südtirol in Kooperation mit anderen Befürwortern eine Unterschriftenaktion, die beim Saatgutfest dem EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann übergeben wurde mit der Forderung sich für ein besseres Saatgutgesetz einzusetzen. Es braucht laut Klara Aichner vom Sortengarten Südtirol den Schutz für alte traditioneller Sorten.
Vielseitiges Programm
Über 20 Aussteller sorgten beim Markt und Tauschmarkt für reges Interesse bei den Besuchern. Außerdem wurde über Themen Kulturpflanzen für die Zukunft, der Sicherung und Aufwertung der Kulturpflanzenvielfalt in Südtirol sowie über „Die bäuerliche Saat – ein unveräußerliches Gemeingut in Gefahr“ diskutiert. Das gut besuchte Saatgutfest zeigte einmal mehr, dass das Interesse am alten Kulturgut sehr groß ist.
Foto 1: Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer ist begeisterte Liebhaberin alter Sorten.
Foto 2: Saatgut selbst vermehren und weitergeben – das verbindet die Bäuerin und den Bauer mit der Natur und das macht sie eigenständig.