Brauchtumskalender der Bäuerinnen Nr. 41/53 vom 2. August 2021
Auch wenn das Templhupfn etwas in Vergessenheit geraten ist, gibt es immer wieder Zeiten, in denen es gerne im Schulhof oder am Nachmittag im Hof gespielt wird. Früher wurden mit einem Ziegelstein und heute werden mit Kreide mehrere quadratische Felder in einer Reihe auf den Boden gezeichnet und mit einem Halbbogen abgeschlossen. Das Feld in der Mitte wird als „Himmel“ bezeichnet. Ein flaches Steinchen wird in die einzelnen Felder geworfen und auf einem Bein hüpfend wieder herausgeholt. Dabei darf das Steinchen nie auf den Strich fallen und das eingezogene Bein nie den Boden berühren. Nur der Himmel ist der Platz, wo man rasten darf.
Genau wie das Templhupfn kommt das Lastikhupfn, das Hüpfen mit einem Gummiband, immer wieder in Mode. Früher nahmen die Kinder ein einfaches Wäschegummi, heute beliefern die Spielzeugläden die Kinder mit bunten Gummibändern. Für das Lastikhupfn braucht es mindestens drei Spieler oder Spielerinnen, denn zwei halten das Gummiband, und der/die Dritte hüpft auf oder zwischen dem Gummiband nach abgestimmten Sprungvarianten. Mithilfe zweier Stühle kann das Lastik-Hupfn auch alleine gespielt werden. Im Laufe des Spiels steigen die Anforderungen wie die Höhe des gespannten Gummis, das zuerst bis zu den Knöcheln, dann bis zur Wade und schließlich bis zum Knie reicht.
Text©Lebendige Bräuche in Südtirol Jutta Tappeiner und Hans Griessmair, Athesia 2019
Foto©SBO_Armin Huber