verwurzelt & innovativ - Bäuerinnenkalender 2022
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verwurzelt & innovativ - Bäuerinnenkalender 2022 (5)

Unser Bäuerinnenkalender 2022 steht unter dem Motto „verwurzelt & innovativ“. Diese beiden aussagekräftigen Wörter werden unsere Arbeit das ganze Jahr 2022 über begleiten. Sie werden uns bewusst machen, welch tiefe Beziehung wir mit unserem Hof, mit unserer Familie und mit unserer Natur haben. Es ist diese tiefe Beziehung, die uns fordert, immer wieder nach vorn zu denken, innovativ zu sein und zu schauen, dass wir uns weiterentwickeln und nicht stehen bleiben, damit wir unsere Wurzeln weiterhin stärken und nicht umfallen.

Die Bäuerinnen sind auf ihren Höfen tief verwurzelt und unternehmen vieles - und das Tag für Tag. Es ist ihnen vielleicht nicht bewusst, doch sie sind Unternehmerinnen, sie machen, sie nehmen die Arbeit in die Hand, sie bringen ihr Unternehmen Bauernhof weiter: als Hofübernehmerin, als Ehefrau, als Partnerin, als Vollerwerbsbäuerin, als Nebenerwerbsbäuerin - jede auf ihre Art, jede mit ihren Fähigkeiten, jede anders.

Es ist schön zu sehen, welche Vielfalt an Unternehmerinnen wir haben. Wir geben im Bäuerinnenkalender 2022 bewusst einer Bäuerin Monat für Monat Platz und stellen sie kurz vor, stellvertretend für alle anderen. Wir möchten damit aufzeigen, wie mutig, vielfältig, kreativ, individuell und wie unternehmerisch wir Bäuerinnen sein können.

Die Frauen, welche wir in unserem Kalender vorstellen, haben ihren Weg am Hof gefunden und bauen ihn weiter aus. Sie stehen hinter ihrem Unternehmen Bauernhof, hinter ihren Produkten und hinter dem Leben und Arbeiten am Hof - gemeinsam mit ihrer Familie. Sie sehen es als eine Lebensaufgabe mit Sinn.

Einfach verwurzelt bleiben am Hof, gleichzeitig innovativ sein und nach vorne schauen und unternehmen, damit der Hof Lebensraum für die Familie bleibt, mit dem, was die Natur hergibt – das haben wir Bäuerinnen gemeinsam. Was kann uns Bäuerinnen denn Schöneres verbinden?

Antonia Egger

Dienstag, 14 September 2021 00:00

November - Silvia Zegg Weisenhorn

geschrieben von

Mitten in den Bergen, auf 1800 m Meereshöhe, liegt der Ausserglieshof. Bewirtschaftet wird er von Silvia Zegg, ihrem Mann und ihren drei Kindern. Die Lage und die Aussicht, die der Hof mit sich bringt, hinterlassen bereits einen besonderen Eindruck, die Tätigkeiten der Familie verstärken das noch. Als Jungviehauslagerungsbetrieb haben sie knapp 40 Stück Jungvieh, das den Sommer auf den Almen genießt, während die Gäste ihren Urlaub auf dem Bauernhof genießen können. Zusammenarbeit ist für Silvia das A & O, und sowohl beim Vieh aus auch beim Urlaubsangebot teilt sich die Familie die Aufgaben. So ist Silvia für die Organisation, die Buchungen, Gäste und auch für die Vermarktung verantwortlich sowie die Heuarbeit im Sommer.

Die beiden Standbeine reichten dem Familienunternehmen nicht, und so kam im Jahr 2019 eine neue innovative Einkommensquelle hinzu: Von über 100 Betrieben, die denselben Weg gehen wollten, haben sie es als einziges durchgezogen und wurden der erste bäuerliche Fischzuchtbetrieb Südtirols. Drei Jahre voller Planung, Rückschläge und Hindernisse, drei Wochen Bauzeit, die beinahe von einer Mure wieder zunichte gemacht wurde - ein harter Weg, der aber gemeistert wurde. Heute sieht man etwas abseits des Hofes fünf Teiche, in denen die Saiblinge bei kaltem Quellwasser gedeihen. Einmal die Woche werden die Tiere gefischt und weiterverarbeitet. Während Silvias Mann für die Pflege und Aufzucht der Fische verantwortlich ist, kümmert sich Silvia um das Filettieren, die Verpackung, Vermarktung und das Ausliefern. Das Unternehmen, das in Corona-Zeiten eröffnet wurde, profitiert von der Öffnung der Hotels, Schutz- und Almhütten. Diese schätzen den regionalen Fisch und sind neben einigen Privatkunden ihre größte Einnahmequelle.

Das Besondere am Unternehmen ist seine Einzigartigkeit, als höchstgelegene Fischzucht und erste bäuerliche Fischzucht Südtirols befinden wir uns hier auf Neuland. Doch das ist genau das, was Silvia an der Idee reizte: ein Schritt nach vorne, ein neues Produkt. Sie schätzt die Selbstständigkeit, die das Leben als Unternehmerin mit sich bringt, sein eigener Chef zu sein und die Unabhängigkeit. Mit der Einstellung, nie stehen zu bleiben, neue Herausforderungen zu suchen und sich die eigenen Wünsche nie nehmen zu lassen, steht sie mitten im Leben und lebt dieses unter dem Motto: „Zusommenorbeiten und mitanonder AM, VOM und FÜR den Hof leben“.

Dienstag, 14 September 2021 00:00

Oktober - Mariagrazia Tenaglia Giovanett

geschrieben von

Versteckt in den engen Gassen von Tramin liegt der Römerhof. Nur ein übergroßer Maiskolben weist darauf hin, dass sich hier der Eingang zu einem alten, romantischen Hof verbirgt. Bewirtschaftet wird dieser von Mariagrazia und ihrer Familie, sie kommt ursprünglich aus dem Trentino und ist vor ca. 20 Jahren hierhergezogen. An die Arbeit am Hof ist sie gewöhnt, da sie selbst aus einer Bauernfamilie stammt. Sie hat keine Angst mitanzupacken und das auch notwendig. Seit rund 18 Jahren baut die Familie Mais an, die Idee dazu kam in einer langen Winternacht, als ihnen einfiel, dass in der Garage eine alte Steinmühle steht. Diese wurde dann wieder zum Einsatz gebracht und alles auf dem Hof lässt einen erahnen was vor sich geht. An jeder Ecke hängen Maiskolben und stehen Schilder. Blickt man im Innenhof nach oben, so sieht man durch ein kleines Fenster die Maiskolben, die zum Trocknen aufgehängt wurden.

Im Verarbeitungsraum, der nur in Schutzkleidung betreten werden darf, sticht einem die neue Mühle sofort ins Auge, aber auch die alte steht als Erinnerung noch dort im Hintergrund. Mariagrazia verbringt Stunden damit den Mais zu verarbeiten und ihn dann schön zu verpacken, währenddessen schaut sie Netflix, damit die Zeit ein wenig schneller vergeht. Die Arbeit mag zwar eintönig und oft mühsam sein, doch Mariagrazia kann hier ihrer Leidenschaft nachgehen und es gehört einfach dazu.

Doch ihre Arbeit findet nicht nur dort statt, mit dem Traktor fährt sie bis zu ihrem Feld unten im Dorf, dort fühlt man sich eher als wäre man in der Toskana und nicht mitten in Tramin. Die Felder, die sie bebauen gehören den Bauern des Dorfes. Sie wollen ihre Felder ausruhen lassen und der Maisanbau eignet sich wunderbar dafür. Doch auch mit dem Erfolg, den sie damit haben schwindet ihr Innovationsdrang nicht. Seit zwei Jahren ist neben dem Mais auch noch der Reis dazugekommen. Es musste viel dazugelernt werden, Kurse besuchen und sich weiterbilden gehört in diesem Geschäft einfach dazu. Es ist auch die Hilfe von jedem gefragt, auch Sohn und Tochter müssen mit anpacken. Wenn nicht beim Traktorfahren, dann zumindest beim Etikettieren und Verpacken, denn hier auf dem Hof wird alles von Hand gemacht.

Um ihre Produkte an den Mann zu bringen liefern sie an verschiedene Läden, gehen auf Märkte und verkaufen auch am Hof selbst. In Zukunft soll der Verarbeitungsraum ausgebaut werden und ein Hofladen dazukommen, damit noch mehr Menschen auf den Geschmack lokaler Produkte kommen. Ihr ist es wichtig, dass die Menschen nicht nur verstehen wie viel Arbeit hinter dem Ergebnis steckt, sondern dass sie es auch weiterhin zu schätzen wissen.

Dienstag, 14 September 2021 00:00

Juni - Ulrike Kienzl Bertoldi

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Keine fünf Minuten vom Dorfzentrum Gargazon, in sonniger Tallage, liegt der Etschmannhof. Er wird von Ulli Kienzl und ihrer Familie bewirtschaftet, und sie folgen dabei ihrem ganz eigenen Ziel.

Ulli kam vor 12 Jahren aus Liebe auf den Hof, und ihr jetziger Ehemann steckte sie damals mit seinem Tatendrang an. Aus dem reinen Apfelanbau wurde ein Obst- und Gemüseanbau, mit einer Vielzahl von Sorten, die in den nächsten Jahren noch weiter ausgebaut werden sollen. 2013 entsteht dann der Hofladen der Familie, in dem sie nicht nur Obst und Gemüse zum Verkauf anbieten, sondern auch veredelte Produkte wie Kräutersalz und Apfelsaft. Den Hofladen gibt’s dabei auch mobil, so haben sie einen Stand beim Camping Tennis und liefern ihre Produkte auch an ausgewählte Gastronomiebetriebe.

Die Produkte bleiben bei Ulli so naturbelassen wie möglich, selbst die Unkrautbekämpfung wird teils maschinell aber auch noch mit Hand durchgeführt. Hinter den Erzeugnissen des Hofes steckt viel Arbeit, doch Arbeit, die sich auszahlt. Es geht nämlich nicht nur um Gewinn, sondern darum gesunde Lebensmittel herzustellen, und das in einem Beruf, der nicht nur nachhaltig ist, sondern auch zukunftsweisend. Ulli ist es wichtig, dass auch ihre Enkel noch was davon haben, dass auch die morgigen Generationen davon profitieren, wie sie und ihre Familie heute wirtschaften.

Die Werte, für die Familie Bertoldi einsteht, sollen auch an ihre Kunden weitergegeben werden. Ihr Hofladen befindet sich direkt an den Gemüsefelder, so sehen die Kunden, dass hier der kürzest-mögliche Transportweg zurückgelegt wird und, dass unter größtmöglicher Transparenz gearbeitet wird.

Dienstag, 14 September 2021 00:00

Januar - Nadja Luggin

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Nadja Luggin bewirtschaftet mit ihrer Familie den Kandlwaalhof in Laas. Das Unternehmen und seine beeindruckende Größe hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Vor rund 20 Jahren wurde der Hof mit seinen Aufgaben unter Nadja und ihren zwei Geschwistern aufgeteilt. Sie als älteste und der jüngste Sohn der Familie übernahmen die Veredelung der Produkte, wofür sie heute weit über Südtirol hinaus bekannt sind. Der mittlere Sohn, übernahm den Hof. Nadja ging es dabei nie darum den Hof zu leiten, sondern ihr Interesse gilt den Produkten und ihrer Veredelung.

Ihre Kinder beschreiben sie dabei als fleißig, 24/7 am Arbeiten, immer am Weiterdenken und Experimentieren. Eine Gabe, die sie mit ihrem Vater teilt, schon immer ging es darum neues zu finden um die Kunden zufriedenzustellen. Für ihre Waren werden dabei nur selbst angebaute Produkte verarbeitet, die mit den Jahren an Vielfalt gewonnen haben.

Zu den bekanntesten Produkten zählen dabei sicher die getrockneten Erdbeeren, aber auch die getrockneten Äpfel in den verschiedensten Sorten. Um mit der Zeit zu gehen, kamen immer mehr Produkte hinzu. Wenn man den traditionellen Verkaufsraum betritt, so erkennt man neben den Trockenfrüchten auch Apfelsaft, Wein und Essig. Eine der neuesten Kreationen ist das Popcorn, neben Peperoncino-Salz, Apfelgeschmack und Schokolade ist für jeden etwas dabei.

Eigentlich als Witz ist ein weiteres Produkt entstanden: der Senf. In den verschiedensten Geschmacksrichtungen – von Marille bis hin zu Hanf – bildet er die nächste große Linie für den Kandlwaalhof. Nadjas Vater, der mit ihr das Produkt entwickelt und verfeinert hat, kam auf die Idee, weil er auf den Märkten „seinen Senf drzuagebn“ wollte und mit der Zeit entstand ein Verkaufsschlager. Nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum geht der Fortschritt auf dem Hof unter Nadja Luggin immer weiter. Als kreatives Köpfchen fallen ihr immer wieder neue Sachen ein, an die sie sich herantastet. Auch bei Fehlschlägen lässt sie sich nicht unterkriegen, sondern vertieft ihr Wissen und versucht es erneut.

Um das Unternehmen mit Erfolg zu führen bedarf es ein wenig Risikobereitschaft und einer jeden Menge Fachwissen aus den verschiedensten Gebieten. Neben Lebensmitteln und deren Verarbeitung, muss man auch über biologisches, technologisches und betriebswirtschaftliches Wissen verfügen. Die Vermarktung der Produkte läuft dabei ganz allein. Neben den Märkten, auf denen die Produkte zur Schau gestellt werden und Fernsehsendern, die bei ihnen zu Besuch waren, läuft alles über Mundwerbung. Die Produkte sprechen für sich.

Nadja zeichnet sich aus, durch ihre Offenheit, ihren Charme und ihren Einsatz für ihr Unternehmen.

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