Versteckt in den engen Gassen von Tramin liegt der Römerhof. Nur ein übergroßer Maiskolben weist darauf hin, dass sich hier der Eingang zu einem alten, romantischen Hof verbirgt. Bewirtschaftet wird dieser von Mariagrazia und ihrer Familie, sie kommt ursprünglich aus dem Trentino und ist vor ca. 20 Jahren hierhergezogen. An die Arbeit am Hof ist sie gewöhnt, da sie selbst aus einer Bauernfamilie stammt. Sie hat keine Angst mitanzupacken und das auch notwendig. Seit rund 18 Jahren baut die Familie Mais an, die Idee dazu kam in einer langen Winternacht, als ihnen einfiel, dass in der Garage eine alte Steinmühle steht. Diese wurde dann wieder zum Einsatz gebracht und alles auf dem Hof lässt einen erahnen was vor sich geht. An jeder Ecke hängen Maiskolben und stehen Schilder. Blickt man im Innenhof nach oben, so sieht man durch ein kleines Fenster die Maiskolben, die zum Trocknen aufgehängt wurden.
Im Verarbeitungsraum, der nur in Schutzkleidung betreten werden darf, sticht einem die neue Mühle sofort ins Auge, aber auch die alte steht als Erinnerung noch dort im Hintergrund. Mariagrazia verbringt Stunden damit den Mais zu verarbeiten und ihn dann schön zu verpacken, währenddessen schaut sie Netflix, damit die Zeit ein wenig schneller vergeht. Die Arbeit mag zwar eintönig und oft mühsam sein, doch Mariagrazia kann hier ihrer Leidenschaft nachgehen und es gehört einfach dazu.
Doch ihre Arbeit findet nicht nur dort statt, mit dem Traktor fährt sie bis zu ihrem Feld unten im Dorf, dort fühlt man sich eher als wäre man in der Toskana und nicht mitten in Tramin. Die Felder, die sie bebauen gehören den Bauern des Dorfes. Sie wollen ihre Felder ausruhen lassen und der Maisanbau eignet sich wunderbar dafür. Doch auch mit dem Erfolg, den sie damit haben schwindet ihr Innovationsdrang nicht. Seit zwei Jahren ist neben dem Mais auch noch der Reis dazugekommen. Es musste viel dazugelernt werden, Kurse besuchen und sich weiterbilden gehört in diesem Geschäft einfach dazu. Es ist auch die Hilfe von jedem gefragt, auch Sohn und Tochter müssen mit anpacken. Wenn nicht beim Traktorfahren, dann zumindest beim Etikettieren und Verpacken, denn hier auf dem Hof wird alles von Hand gemacht.
Um ihre Produkte an den Mann zu bringen liefern sie an verschiedene Läden, gehen auf Märkte und verkaufen auch am Hof selbst. In Zukunft soll der Verarbeitungsraum ausgebaut werden und ein Hofladen dazukommen, damit noch mehr Menschen auf den Geschmack lokaler Produkte kommen. Ihr ist es wichtig, dass die Menschen nicht nur verstehen wie viel Arbeit hinter dem Ergebnis steckt, sondern dass sie es auch weiterhin zu schätzen wissen.