Zum dritten Mal fand heuer am 22. Mai der Bauernhof-Sonntag in Südtirol statt. Sieben Bauernhöfe gaben über 9.000 Interessierten einmalige Einblicke in den bäuerlichen Alltag von heute. Sechs Bäuerinnen-Dienstleisterinnen veranstalteten Koch- und Handwerksvorführungen.
Die Höfe Schletzas und Sonnenheim in Mals, der Gschnoferhof in Terlan, der Popphof in Marling, der Eggerhof in Aldein, der Gschlosserhof in Villanders und der Lüch da Fussè in Abtei öffneten den zahlreichen Besuchern ihre Tore.
Veronika Gander Kofler und Elisabeth Heinisch Heinisch filzten den ganzen Nachmittag am Sonnenheimhof. „Die ganze Familie am Hof hat zusammengehalten und mitgearbeitet, dass dieser Tag ganz besonders wird. Der Hof ist sehr gut gelegen, direkt neben der Straße. Unter den Besuchern kamen auch viele Bauersleute, die sich dann auch sehr für das Filzen interessierten.“, erzählt Veronika.
Am Gschnoferhof in Terlan drehte Elisabeth Pichler Schroffenegger eine Vielzahl von Speck- und Käseknödel. Die Kochvorführung erreichte Einheimische, Touristen, Männer, Frauen, Junge und Alte. „Hätte mir niemals träumen lassen, dass Knödel auf so viel Interesse stoßen!“, berichtet Elisabeth freudig. Auch das Weiden flechten, konnten die Besucher des Gschnoferhofes bestaunen: Monika Carli Battisti fertigte einen einzigartigen Weidenkorb an und beantwortete sehr gern die Fragen der Zuschauer.
In Villanders am Gschlosserhof durften die Besucher verschiedene Joghurtsorten mit der Milchbotschafterin Paula Lantschner Kompatscher erraten. „Die Organisation vor Ort war einfach perfekt, ein wunderschöner Hof! Die Sorten Waldfrüchte, Erdbeere und Naturjoghurt waren schnell erraten. Nicht so einfach machte es den Besucher die Geschmacksrichtung Orange – Ingwer. Dafür ist diese Sorte sehr gut angekommen. Neue Sorten sind beim Konsumenten einfach gefragt!“, erwähnt Paula. „Auch Familien vom Trentino sind extra wegen dem Bauernhof-Sonntag angereist.“, berichtet sie.
Am Hof Lüch da Fussè in Abtei, brachte Martina Maria Irsara ein altes und einfaches aber feines Gericht den Besuchern näher: die Milchnudeln. „Viele verbanden mit den Milchnudeln Kindheitserinnerungen, da sie früher oft von der eigenen Mutter noch gekocht wurden“, teilt Martina Maria mit. Die Gadertaler kennen die Milchnudeln etwas anders als Martina Maria von Prettau. Statt Bandnudeln werden im Gadertal meist kleine Hörnchen-Nudel oder Suppennudel verwendet. Der Sache hat dies aber keinen Abbruch getan.
„Dieser lebendige Kontakt zum Konsumenten macht unsere Südtiroler Landwirtschaft für den Konsumenten greifbarer und wertvoller. Einem Anbieter, den man kennt und vertraut, schätzt man viel mehr und somit auch seine Produkte und Leistung!“, betonte die Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer. "Der Konsument von heute, entscheidet nun mal über die Nachfrage von Morgen.“, fügt sie hinzu.
Foto: Titelbild von Janpaul Irsara