Alle Kinder sollten lernen, wie wertvoll unsere Lebensmittel sind. Das geht am besten, wenn sie erfahren, wo sie ihren Ursprung haben und indem sie sie selbst herstellen. Schule am Bauernhof macht das möglich.
Milch entrahmen, Korn mahlen, Teig kneten und die Kühe im Stall begrüßen: Wie der Alltag am Bauernhof gestaltet wird, durften die Schülerinnen und Schüler der 1., 2. und 3. Klassen der Grundschule Laurein vor kurzem auf dem Rainerhof in Hafling erleben. „Alles war super!“, sagen die Schülerinnen und Schüler zum Schluss des dreistündigen Aufenthaltes auf dem zertifizierten „Schule am Bauernhof“-Betrieb. Sie nahmen im Februar am Gewinnspiel „Schule am Bauernhof“ teil, schrieben und gestalteten einen Brief zum Thema „Welche Arbeiten werden am Bauernhof erledigt? Begleite eine bäuerliche Familie durch den Tag“ und landeten unter den 15 Gewinnern der Grundschulen. Der Preis: Ein „Schule am Bauernhof“-Besuch.
Es ist vor allem das Tun, das den Kindern gefällt, so Lehrerin Margareth Ungerer: „Einige unserer Schülerinnen und Schüler sind öfter mal im Stall, doch selbst für diese ist das Buttermachen und das Brotbacken etwas ganz Besonderes! Für die italienisch-sprachigen Kinder aus den benachbarten Gemeinden aus dem Trentino ist die Milchwirtschaft etwas ganz Neues.“ Mitzuerleben, wie aus der Milch Butter wird, ist für die Kinder ein wichtiger Lernprozess. Eines ist die schulische Arbeit in der Klasse, doch es dann am Bauernhof selbst zu tun, ist ein zweites paar Schuhe. Die Kinder erfahren, wie mühsam die Arbeiten am Hof sind, sie erfahren die Wertschätzung gegenüber der Natur und der früheren Generationen. Und so ein Wettbewerb ist ein guter Ansporn, diese Themen zu vertiefen. „Wenn Kinder von Klein an mit Themen Lebensmittelerzeugung, Wasser, Bodenleben, Umwelt usw. in Berührung kommen, dann hinterlässt das Spuren,“ ist Lehrerin Margareth überzeugt. Und der Bauernhof hierfür der ideale Lernort.
Das erlebt auch Bäuerin und Anbieterin für „Schule am Bauernhof“ Sabine Weifner immer wieder: „Die Schülerinnen und Schüler wollen wissen und sie wollen verstehen. Und dieses Lernen und Selbermachen außerhalb des Klassenzimmers begeistert die Kinder!“ Eine große Rolle kommt dabei der Entwicklung der sozialen Kompetenzen zu.
Eigentlich ist Butter machen ganz leicht: Es braucht eine Kuh, die Milch gibt, eine Entrahmmaschine, einen Butterkübel, Kraft und Geduld. Doch wer hat das heute noch? Vor ein paar Jahren selbstverständlich, heute fast vergessen. Landesbäuerin Antonia Egger ist überzeugt: „Das Erleben mit allen Sinnen vermittelt praxisorientiert die Bedeutung der Landwirtschaft!“ Sie freut sich, dass das Gewinnspiel „Schule am Bauernhof“ von vielen Schulen mitgetragen wird. Dadurch gelingt es, Landwirtschaft hautnah erlebbar zu machen, und das mit nachhaltiger Wirkung. Das Gewinnspiel wurde von der Südtiroler Bäuerinnenorganisation in Zusammenarbeit mit den Anbieterinnen und Anbietern für „Schule am Bauernhof“ und der SBB-Kommunikationskampagne „Dein Südtiroler Bauer, deine Südtiroler Bäuerin“ organisiert.
Bild 1©SBO: Die Schülerinnen und Schüler aus Laurein besuchten Bäuerin Sabine Weifner vom Rainerhof in Hafling. Mit dabei Lehrerin Margareth Ungerer und Ortsbäuerin Francesca Dallachiesa.
Bild 2©SBO: Schule am Bauernhof macht es möglich: Die Laureiner Schülerinnen und Schüler staunen, wie aus der Milch Butter wird.
Bild3©SBO: Brief der Schülerinnen und Schüler der 1.. 2. und 3. Klassen Grundschule Laurein: Welche Arbeiten werden am Bauernhof erledigt?