Soziale Landwirtschaft – Angebote in und mit der Landwirtschaft zu verbinden, ist eine große Chance für die bäuerliche Welt, so auch die Seniorenbetreuung auf dem Bauernhof.
Endlich ist es soweit – das Projekt „Bäuerinnen Seniorenbetreuung“ kann beginnen. Darüber freut sich ganz besonders Maria Kuenzer, Präsidentin der Sozialgenossenschaft „Mit Bäuerinnen lernen – wachsen – leben“, über die dieser Dienst angeboten wird: „Seniorenbetreuung am Bauernhof stellt eine flexible Form der teilstationären Altenbetreuung oder Wochenendbetreuung für Senioren dar, die wegen leichter physischer oder psychischer Beeinträchtigung eine Unterstützung brauchen.“ Am 25. September stellt Kuenzer diese Dienstleistung der Öffentlichkeit vor.
Wichtige Netzwerke
Bereits vor einigen Jahren hat die Bäuerinnenorganisation gemeinsam mit den Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft den Ausbildungslehrgang „Senioren am Bauernhof“ ins Leben gerufen. Für Juliane Pellegrini, Direktorin der Fachschule Salern ist der ECVET-zertifizierter Lehrgang Voraussetzung, um die Dienstleistung erfolgreich anzubieten. Bei der Weiterentwicklung des Angebotes wurde auch mit dem Amt für Senioren und Sozialsprengel zusammengearbeitet. Die Abteilung Soziales des Landes wird das Projekt weiterhin begleiten und finanziell als Pilotprojekt unterstützen. Diese sichert Landesrätin Martha Stocker in einer Aussendung zu: „Ein Ziel dieses Dienstes ist es, den älteren Menschen durch eine familiäre Atmosphäre und Beschäftigung, die auf die jeweiligen Bedürfnisse und Fähigkeiten abgestimmt sind, ein aktives Altern zu ermöglichen. Auf diese Weise werden sie in den Familienalltag eingebunden.“
Seniorenbetreuung ist wertvoll
Es geht nicht darum, dass der Senior seine Zeit am Bauernhof absitzt, sondern eingebunden wird in das bäuerliche Leben, den Alltag, die bäuerliche Familie. Und zum andern kann die Bäuerin direkt am Hof ihr Einkommen erwirtschaftet. „Wie skurril ist es doch, dass eine Frau vom Land in die Stadt fährt um einen Menschen vom Land in einer Struktur in der Stadt zu pflegen und zu betreuen? All das könnte sich mit weniger Einsatz, mit weniger Kosten, dafür aber mit umso mehr Freude uns Effizienz auf dem Lande draußen abspielen. Eine Win - Win Situation für alle und jeden.“ so Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer.
Mehrwert für Südtirol
Zum einen kann dieses Angebot für Pflegende Familienangehörige einen Entlastung sein, für den Senior eine Möglichkeit in der gewohnten Umgebung zu bleiben und in einem Familienalltag eingebunden zu sein und zuletzt für die Bäuerinnen einen neue Einkommensalternative und die Gelegenheit, den bäuerlichen Betrieb nach außen zu öffnen. So kann die Seniorenbetreuung den ländlichen Raum harmonisch ergänzen.
Lesen Sie auch das Interview mit der Präsidentin der Sozialgenossenschaft "Mit Bäuerinnen lernen - wachsen - leben" Maria Kuenzer.
Mehr Infos unter www.seniorenbetreuung.it