Ostergrab aufstellen, Ratschen, Fastentuch, Osterspeisen, Eierpecken und „Gute Feiertage“ wünschen: Kennen wir noch diese Bräuche? Bewahren wir sie und geben sie an unsere Jugend weiter.
„Das Osterfest fällt immer auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr. Das Osterbrauchtum beginnt mit dem Palmsonntag mit der Palmweihe,“ sagt Sigmund Schweiggl vom Museum Zeitreise Mensch in Kurtatsch. Er freut sich, wenn die Osterbräuche noch gelebt werden. In der Kirche werden die Osterkugeln und das Heilige Grab aufgestellt. Am Karfreitag ersetzt die Ratsche (Holzklapper) den Glockenklang in Turm und Kirche. Früher gab es große Fastentücher, die in der Kirche angebracht wurden. Darauf ist das Leiden und Sterben Jesu Christi bildhaft dargestellt. „Die Leute konnten früher kaum lesen und schreiben. So dienten diese Bilder wie ein Bilderbuch,“ so Schweiggl. Das Eierpecken kommt noch vereinzelt vor.
Von der Segnung der Osterspeise während der Ostersonntagsliturgie erzählt die Vinschgauer Bezirksbäuerin-Stellvertreterin Veronika Kofler aus Matsch: „Im schön geschmückten Osterkorb kommen Speisen wie Osterzopf, Kren, Eier, Brot und Speck. Die gesegneten Speisen werden zu Hause in der Familie gegessen und da kommt Osterfreude auf.“ Veronika Kofler bedauert, dass einige Osterbräuche nicht mehr gepflegt werden: „Zu Ostern bekam früher jedes Patenkind vom Paten ein „Fochaz“: Die Mädchen eine Henne, die Jungs einen Hasen. Das ist in letzter Zeit leider etwas verloren gegangen!“ Die Bäuerinnen bemühen sich die Bräuche zu pflegen und das ist wichtig, so Kofler: „Die Bräuche bleiben so lebendig. Das stärkt die Gemeinschaft und nur so werden die Bräuche von den jungen Leuten bewusster wahrgenommen.“
Dass die Osterbräuche bewusst gepflegt werden, wünscht sich auch Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer: „Nehmen wir uns Zeit, das Osterfest zu feiern. Ich wünsche allen Gute Feiertage!“
Bildtext 1: Eierfärben –ein beliebter Osterbrauch.