Tagung am Freitag, 1. August 2014 von 09.30 Uhr – 12.00 Uhr, SBB-Zentrale Bozen.
Über 90 Prozent der bäuerlichen Betriebe in Südtirol sind in Familienhand. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige, ökologische und sozialverträgliche Landwirtschaft und zum Erhalt und zur Verbesserung der Kulturlandschaft. Doch ohne ein gutes Miteinander auf dem Hof ist eine nachhaltige Bewirtschaftung der bäuerlichen Betriebe nicht leicht. Krisen und Konflikte gibt es auch in anderen Familien, doch in der Landwirtschaft treten sie deutlicher zutage, weil Familie und Betrieb in enger Wechselwirkung stehen und die Abgrenzung schwieriger ist. Früher hatten die Menschen am Hof weniger Handlungsspielraum, die Rollenverteilung war klar. Heute müssen Traditionen neu verhandelt werden. Das birgt sehr oft Konfliktpotentiale mit sich. Nicht angesprochene Konflikte verbrauchen innerhalb einer Familie sehr viel Energie. Dadurch wird die Entwicklung am Hof gehemmt bzw. ist sie oft gar nicht mehr möglich. Die Zeit der Übergabe ist meistens für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Von zentraler Bedeutung ist dabei das gemeinsame Gespräch. Gegenseitige Toleranz und Wertschätzung sind dabei erforderlich. Das Zusammenleben am Hof bildet die Grundlage für den familiären, wirtschaftlichen und sozialen Erfolg der Betriebe. Wie das Miteinander auf dem Hof gelingen kann, wie Familien den alltäglichen Herausforderungen begegnen können und warum Krise mal Chancen, mal Probleme sein können, werden die Referenten in dieser Tagung erörtern.
Programm:
9:30 Begrüßung durch Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer
9:35 – 9:45 Eröffnungsworte von Landesrätin für Familie, Waltraud Deeg Eröffnungsworte von Landesrat für Landwirtschaft, Arnold Schuler
9:45 - 10:30 Impulsreferate zum Tagungsthema „Vom Miteinander auf dem Hof“
- • Angelika Wagner, Psychotherapeutin und Mediatorin Projektleiterin Lebensqualität Bauernhof Tirol • Leopold Ritzinger, Mediator für den Bayerischen Bauernverband • Maria Kuenzer, Landtagsabgeordnete, ehemalige Landesbäuerin und Initiatorin des Projektes „Lebensberatung für die bäuerlichen Familie“
10:30 – 12:00 Diskussionsrunde - zuätzlich mit dabei:
- Hiltraud Neuhauser Erschbamer, Landesbäuerin • Leo Tiefenthaler, Landesobmann• Werner Hintner, Direktor des Amtes für bäuerliches Eigentum und Vorsitzender der Schlichtungsstelle • Ein/e HofübernehmerIn und HofübergeberIn
Moderation: Verena Niederkofler, Landessekretärin - Südtiroler Bäuerinnenorganisation