Brauchtumskalender der Bäuerinnen Nr. 8/53 vom 14. Dezember 2020
Geklöcklt wurde früher in Gröden, im Pustertal und in Pfunders, heute ist dieser Brauch noch im Sarntal und vereinzelt in anderen Gemeinden lebendig.
So auch in Wahlen bei Toblach. Der alte Brauch wird dort noch gepflegt und alle warten mit Sehnsucht auf die Klökelsänger. Sie ziehen in der 3. Adventswoche von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder und stimmen die Leute auf Weihnachten ein. Sie bringen Freude in die Häuser.
Meistens geht eine Gruppe von drei Frauen und zwei Männern leise von Haus zu Haus. Sie sind mit einem Lodenmantel und einem Hut bekleidet und haben Stöcke und Laternen mit. Sie begeben sich hinter das Haustor und das Licht wird ausgemacht, die Hausbewohner bleiben in ihren Stuben und lauschen den Liedern, denn die Sänger dürfen nicht gesehen werden. Danach gehen die Klökelsänger sillschweigend weiter.
Im Volksglauben gilt das Klöckln als germanischer Fruchtbarkeitsbrauch. Vor der Wintersonnenwende sollten die lärmenden Klöckler mit ihrer Vermummung böse Geister vertreiben.
Text und Bild ©SBO
Mehr Informationen zum Klöckln finden Sie im Buch Lebendige Bräuche in Südtirol, Jutta Tappeiner & Hans Grießmair, Athesia Verlag