Ursprünglich kommt er aus China, wurde dort vor allem als Arzneipflanze kultiviert und fand vor 150 Jahren den Weg in unsere europäischen Gärten: Der Rhabarber ist in der deutschen Küche schon lange beliebt, in Südtirol ist die Vielfalt seiner Verwendung noch weithin unbekannt. Bei der fünften Ausgabe der Kochkursreihe „Gartenlust trifft auf Kochkunst“ drehte sich am 27. April alles um das Gemüse mit Sti(e)l.
Rhabarber-Anbau
Kulisse war das Hotel und Gasthof „Zum Hirschen“ in Jenesien, welches von den Wirtinnen Maria und Petra Oberkofler geführt wird. Landesbäuerin Antonia Egger, selbst passionierte Gemüsebäuerin, erklärte den 14 Teilnehmerinnen und dem Teilnehmer bei einem frischen Rhabarber-Aperitif an der Bar den Anbau der Pflanze. Rhabarber ist mehrjährig und steht acht Jahre lang am selben Standort, deshalb sollte dieser gut gewählt sein. Er mag humusreiche Böden und wächst am liebsten im Halbschatten. Saisonstart ist im April und kann – je nach Höhenlage – bis in den Juli hineinreichen. Er ist eine sehr robuste Pflanze, die nicht so schnell von Schädlingen befallen wird. Egger sprach von den verschiedenen Sorten, wobei manche mehr Säure aufweisen, manche etwas milder sind.
Ran an den Herd!
Nach der Theorieeinweisung ging es weiter in die Küche: Hier kochten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen gemeinsam mit Chefköchin Maria Theresia Lutz ein kreativ-buntes Menü rund um das Gemüse, um die verschiedenen Zubereitungsmöglichkeiten kennenzulernen. In der Küche werden vom Rhabarber nur die Stiele verwendet, die Blätter sind ungenießbar. Die Stangen werden für die Zubereitung geschält und sollten immer gedünstet oder gekocht werden. Beliebt ist die Kombination mit Erdbeeren, da diese die Säure ausgleichen. Die Teilnehmerinnen bereiteten Fischfilets mit Rhabarberketchup zu, gefolgt von Rhabarber-Curry mit Hühnchenbrust und Rhabarberkuchen mit Rhabarber-Holunder-Kompott. Zwischendurch wurde eine Rhabarber-Creme verkostet und ein Rhabarber-Erdbeer-Smoothie probiert. Nach der Zubereitung jedes Gerichtes wurden die Speisen gemeinsam im Gastraum genossen.
Zusammenarbeit trägt Früchte
„Wir sind froh, den Kochkurs endlich abhalten zu dürfen“, betonte Landesbäuerin Egger, denn der Kurs war coronabedingt mehrmals verschoben worden, „Und wir sind dankbar, eine so tolle Kulisse für den Kurs gefunden zu haben mit so einer erfahrenen Köchin wie Maria Theresia!“ Der Rhabarberkochkurs ist die fünfte Ausgabe der Kochkursreihe „Gartenlust trifft auf Kochkunst“. Im Mittelpunkt steht bei diesen Kursen immer eine Gemüsesorte, deren Anbau von einer Bäuerinnen-Dienstleisterin der Südtiroler Bäuerinnenorganisation beschrieben und aus der ein Menü in einem Mitgliedsbetrieb des Hotellerie- und Gastwirteverbandes zubereitet wird. In den vergangenen Ausgaben drehte sich alles um die Gemüsesorten Spinat, Mangold, Rote Beete und Kastanie. Die Idee zu dieser Kochkursreihe entstand aus einer Zusammenarbeit der Südtiroler Bäuerinnenorganisation mit der HGV-Vereinigung Südtiroler Gastwirtinnen unter der Vorsitzenden Helene Benedikter und der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft.
Rezepte
Die Rhabarber-Rezepte zum Nachkochen gibt's auf unserer Homepage:
Rhabarber-Curry mit Hähnchenbrust